Dana Arieli. Das Nazi Phantom

Dana Arieli. Das Nazi Phantom

Auftakt zum 150. Geburtstag von Else Lasker-Schüler 2019 im Zentrum für verfolgte Künste Solingen.

Die Israelin Dana Arieli fotografiert seit Jahren Orte, an denen die nationalsozialistische Ideologie immer noch sichtbar oder verdeckt anwesend ist. Zu den Fotos verfassen international renommierte Dichterinnen, Autoren, Politiker, Texte und Statements. Auch die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, Texte zu den Fotografien zu schreiben, selbst mit ihren Meinungen und Gedanken Teil des Projektes zu werden. 

Für die Ausstellung im Zentrum für verfolgte Künste suchte Dana Arieli „Nazi Phantom“ Orte in Solingen und Nordrhein- Westfalen. Gefunden hat sie den Ort in Solingen, an dem das Geburtshaus von Adolf Eichmann stand. Es wurde abgerissen. Heute befindet sich dort ein Parkplatz. Aufgesucht hat Dana Arieli auch die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang in der Eifel.

 

Dana Arieli zum Projekt „Das Nazi Phantom“: Die noch existierende NS-Architektur, bzw. die Täterorte werden im öffentlichen Umgang oft immer noch vernachlässigt. Dies spiegelt den schwierigen Umgang im Land der Täter mit der Personifizierung der Nazizeit wider. Die deutschen Städte haben unterschiedliche Strategien zur Auseinandersetzung mit dem Thema gewählt: die erste zielt darauf ab, die Gebäude abzureißen; die zweite stellt sich der Geschichte und dem Erhalt der Architektur; die dritte definiert die Rolle der Gebäude neu und erweitert durch diese Mechanismen ihre Bedeutung. Transparente Erinnerung ist eine weitere Lösung, die hier diskutiert wird. 

Dana Arieli arbeitete von 2013 bis 2018 als Dekanin für Design am H.I.T., Institute of Technology in Holon und von 2004 bis 2012 als Leiterin der Geschichts- und Theorieabteilung der Bezalel Akademie für Kunst und Design in Jerusalem. Dana Arielis Großmutter hat als Kind Else Lasker-Schüler in Jerusalem kennengelernt, und so gibt es über das Thema hinaus eine persönliche Verbindung Dana Arielis zu Else Lasker-Schüler.