Écraser l‘infâme! Die Künste und das Konzentrationslager – Museum und Gedenkstätte Sachsenhausen

Écraser l‘infâme! Die Künste und das Konzentrationslager – Museum und Gedenkstätte Sachsenhausen

Ausstellung in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen in Zusammenarbeit mit der Universität Osnabrück und dem Zentrum für verfolgte Künste

 

Ein trimediales Ausstellungsprojekt der Gedenkstätte Sachsenhausen, des Zentrums für verfolgte  Künste Solingen, des Instituts für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung an der Universität Osnabrück.

Die Gedenkstätte Sachsenhausen sammelt seit ihrer Gründung Kunst von ehemaligen Häftlingen und vereint so unterschiedliche Werke aus vielen europäischen Länder. Der Bestand umfasst‚ ca. 1.000 Kunstwerke, künstlerische Darstellungen ebenso wie Häftlingspost mit Zeichnungen oder Schnitzereien auf oder aus Alltagsgegenständen.

Bisher wurde die Kunst aus den Lagern zumeist als historische Quelle betrachtet und der Künstler sollte nicht aus dem Schatten des KZ-Häftlings heraustreten. Auch die Gedenkstätte Sachsenhausen hat nur vereinzelt Kunstwerke aus ihrer Sammlung gezeigt und dann in den historischen Zusammenhang der Lebenswelten in den Lagern gestellt.

Die Gedenkstätte und ihre Partner wollen nun mit der erstmaligen öffentlichen Präsentation der Kunstsammlung kuratorisch weiter gehen und Kunst auch als Kunst zeigen und in den Kontext des gesamten Werkes der Künstler stellen. Ziel ist es, Künstler und ihr Oeuvre vorzustellen und nach den Auswirkungen der einschneidenden Erfahrung der Inhaftierung im Konzentrationslager zu fragen. Dazu sollen ausgewählte Werke aus der Sachsenhausener Sammlung von Künstlern aus Belgien, Deutschland, dem heutigen Polen, Rumänien und der Tschechischen Republik präsentiert werden. Den unter dem Eindruck der Lagerhaft entstandenen Kunstwerken werden originale Arbeiten vor und nach der Zeit der Haft beigeordnet, die als Leihgaben eingeworben werden. So kann gezeigt werden, wie die Inhaftierung und das Konzentrationslager auf die Künstler und ihr Werk wirkte. Wie diese Traumatisierung in manchen Fällen die gesamte nachfolgende Biographie und das weitere Werk bestimmte.

Die ausgewählten Originale werden in den Kontext des künstlerischen Gesamtwerks gestellt. Arbeiten vor und nach der Inhaftierung werden dem ausgewählten Werk aus der Sammlung der Gedenkstätte gegenübergestellt. Die Werke werden eingebettet in computeranimierte geographisch-ortsgenaue Darstellungen der Lebensläufe der Künstler / Grundlage der Visualisierungen ist ein geographisches Informationssysteme (GIS).

Die Visualisierung zeigt die chronologisch-geographische Entwicklung des Gesamtwerks (wann sind wo welche Bilder / Skulpturen entstanden) und offenbart verblüffende Schlussfolgerungen zum gesellschaftlichen und politischen Wirken des einzelnen Menschen.

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